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Christa Wolf - Medea. Stimmen - Neubearbeitung EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle
Christa Wolf - Medea. Stimmen - Neubearbeitung
EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle




Alexandra Woelke

Westermann
EAN: 9783140225496 (ISBN: 3-14-022549-0)
166 Seiten, paperback, 21 x 30cm, 2012, einige Abb., DIN A4

EUR 29,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieses Unterrichtsmodell bezieht sich auf folgende Textausgabe: Suhrkamp, Bestell-Nr.: 46008
Rezension
Der Mythos Medea durchzieht die Literatur von Euripides, Ovid und Seneca über Lessing, Grillparzer und Nietzsche bis hin zu Heiner Müller, Christa Wolf und vielen anderen. In dem griechischen Medea-Mythos verhilft die zauberkundige Tochter des Königs Aietes in Kolchis dem Iason zum Goldenen Vlies und entflieht mit ihm und den Argonauten nach Iolkos, später nach Korinth. Als Iason Medea wegen der Königstochter Kreusa verstößt tötet Medea die Nebenbuhlerin sowie ihre eigenen Kinder und flieht nach Asien, wo sie zur Stammmutter der Meder wird. Der literarisch immer wieder behandelte Mythos, z.B. Euripides (431 v.Chr.), P. Corneille (1635), F. Grillparzer (1821), Hans Henny Jahnn (1926), J. Anouilh (1946), Christa Wolf (1996), läßt die Frau Medea zwiespältig erscheinen zwischen Emanzipation, Verführung, bedingungsloser Liebe und unsäglicher Grausamkeit – ein Ur-Stoff, ein Mythos! - Die Medea der griechischen Tragödie, die Barbarin, Giftmischerin, die rachsüchtige Mörderin - Christa Wolf löst diese Frauenfigur aus dem jahrtausendealten Mythos, das überkommene Bild wird revidiert. In ihrem Erfolgsroman erzählt Christa Wolf die Geschichte der Medea neu und entwirft das Porträt einer eigenwilligen, ungewöhnlichen Frau. - Dieser Band aus der Reihe "EinFach Deutsch Unterrichtsmodell" ermöglicht eine umfangreiche, differenzierte, anregende inhaltliche Beschäftigung mit dem Medea-Mythos und Christa Wolfs Variation. Dazu sind sieben Bausteine und Zusatzmaterial ausgearbeitet (vgl. Inhaltsverzeichnis).

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schulform
Integrierte Gesamtschule, Gemeinschaftsschule, Stadtteilschule, Gymnasium, Sekundarstufe II, Fachoberschule/Berufsoberschule, Berufliches Gymnasium
Schulfach Deutsch
Klassenstufe 10. Schuljahr bis 13. Schuljahr
Das praxiserprobte Programm der Reihe EinFach Deutsch enthält ein vielseitiges Serviceangebot für einen lebendigen Deutsch- und Literaturunterricht.
Die effektive Vermittlung der Lektüre steht im Zentrum der Unterrichtsmodelle. Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer erhalten hier viele Anregungen für eine effiziente und abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung. Gerade in Verbindung mit den Textausgaben, auf deren Basis sie arbeiten, stellen die Unterrichtsmodelle die ideale Lösung für einen modernen, aber dennoch substanziellen Deutschunterricht dar.
Die Pluspunkte der EinFach Deutsch-Unterrichtsmodelle auf einen Blick:
das Bausteinprinzip: Die einzelnen Bausteine, thematische Schwerpunkte mit entsprechenden Untergliederungen, lassen sich austauschen und/oder variieren. So sind individuell zusammengestellte Unterrichtsreihen mit verschiedenartigen Themenakzenten problemlos möglich. In sehr übersichtlich gestalteter Form erhält der Benutzer/die Benutzerin zunächst eine Übersicht über die im Modell ausführlich behandelten Bausteine. Es folgen:
Hinweise zu Handlungsträgern
Eine Zusammenfassung des Inhalts und der Handlungsstruktur
Vorüberlegungen zum Einsatz des Buches im Unterricht
Hinweise zur Konzeption des Modells
Eine ausführliche Darstellung der thematischen Bausteine
Zusatzmaterialien
die Praxisorientierung: Kopierfähige Arbeitsblätter, Vorschläge für Klassen- und Kursarbeiten, Tafelbilder, Arbeitsaufträge, Projektvorschläge etc. erleichtern die Unterrichtsvorbereitung.
die Methodenvielfalt: Handlungsorientierte Methoden sind in gleicher Weise berücksichtigt wie eher traditionelle Verfahren der Texterschließung und -bearbeitung. So oder so wird den Bedürfnissen der Schulpraxis Rechnung getragen.
die Benutzerfreundlichkeit: Die Einbindung der Textausgaben in die Unterrichtsmodelle liefert verlässliche Textstellenangaben. Randmarker gewährleisten eine schnelle Orientierung und einen gezielten, bequemen Informationszugriff. Bei vielen Bausteinen lässt das Layout Platz für persönliche Notizen, so dass wesentliche Unterrichtsdaten nicht verloren gehen und auch weiterhin nutzbar sind.
die Materialauswahl: Aufschlussreiche Zusatzmaterialien wie themenbezogene Zeitungsartikel, Lexikon- oder Redeauszüge, aber auch Bilder und Illustrationen dienen zur Anreicherung und Untermauerung des Lehrstoffes.
Die Unterrichtsmodelle beziehen sich und verweisen auf die Textausgaben der Reihe EinFach Deutsch oder auf gängige Taschenbuchausgaben anderer Verlage.
Inhaltsverzeichnis
1. Personen 10

2. Inhalt 17

3. Vorüberlegungen zum Einsatz des Romans im Unterricht 20

4. Konzeption des Unterrichtsmodells 22

5. Die thematischen Bausteine des Unterrichtsmodells 24

Baustein 1: Die Frage des Einstiegs 24

1.1 Medeabilder 24
1.2 Der Mythos Medea – Die Geschichte einer widersprüchlichen Frauenfigur 26
1.3 Der „Klappentext“ 28
1.4 Der Handlungsverlauf 28
1.5 „Stimmen“ – Das Erzählprinzip 30
1.6 Rollenbiografien 33
1.7 Die Personenkonstellation – Visualisierung als Schaubild oder Gruppenstandbild 33
Arbeitsblatt 1: Medea-Bilder 35
Arbeitsblatt 2: Grundzüge des Medea-Mythos 37
Arbeitsblatt 3: Der Handlungsverlauf 39
Arbeitsblatt 4: Das Erzählprinzip 43

Baustein 2: Medea 45

2.1 Annäherung an die sprachliche Gestaltung und an die Hauptfigur 45
2.2 Begegnung mit Medea – Gestaltung eines fiktiven Interviews 50
2.3 Vergleich mit der Medea im gleichnamigen Drama von Euripides 51
Arbeitsblatt 5: Vergleich zweier Medea-Darstellungen 53

Baustein 3: Hintergründe – Matriarchat und Patriarchat 55

3.1 Matriarchale Spiritualität 58
3.2 Politik und Gesellschaft im Matriarchat 59
3.3 Die Entstehung des Patriarchats 60
Arbeitsblatt 6: Matriarchale Spiritualität: Die Göttin und ihr Heros 61
Arbeitsblatt 7: Politik und Gesellschaft im Matriarchat 63
Arbeitsblatt 8: Die Entstehung des Patriarchats 65

Baustein 4: Männer und Frauen – Das Verhalten und Verhältnis der Geschlechter 68

4.1 Die Genderfrage 69
4.2 Kritik an patriarchalen Männlichkeitsvorstellungen – Textanalytische Annäherungen 70
4.3 Jason – Typischer Held oder gebrochener Mann? 72
4.4 Jason und Medea – Szenen einer Ehe 76
4.5 Die Unterdrückung der korinthischen Frauen – Gestaltung von Spielszenen 80
4.6 Glauke als Opfer struktureller Gewalt gegen Frauen 80
Arbeitsblatt 9: Jason und der Kampf ums Goldene Vlies – Jasonbilder aus einem Kinofilm 85
Arbeitsblatt 10: Glauke 87

Baustein 5: Fremde und Fremdheit – Die Migrationsthematik 88

5.1 Einstiegsmöglichkeiten 89
5.2 Die Lebenssituation der Kolcher in Korinth – Textanalyse 92
Arbeitsblatt 11: Anna Chiarloni: Medea und die Anderen – Medea e le altre 100
Arbeitsblatt 12: Gino Chiellino: Der hausgemachte Gastarbeiter 100
Arbeitsblatt 13: Herta Müller: Schmeckt das Rattengift (Auszug) 102
Arbeitsblatt 14: „Projekt Migration“ – Bilder aus einer Ausstellung 104
Baustein 6: Gesellschaftskritik im Roman – Kolchis und Korinth als Modelle kulturgeschichtlicher und politischer Systeme 106
6.1 Einstiegsmöglichkeit: Reiseberichte 108
6.2 Die Gesellschaftsstruktur in Kolchis und Korinth 108
6.3 Raumsymbolik im Roman 109
6.4 Der Begriff der Gewalt – Eine Annäherung 112
6.5 Akamas – Heimlicher Herrscher von Korinth 114
6.6 Medea als Sündenbock für eine kranke Gesellschaft 120
Arbeitsblatt 15: Die Gesellschaftsstruktur von Korinth und Kolchis 126
Arbeitsblatt 16: „Gewalt“ – Karikaturen 128
Arbeitsblatt 17: „Was mir im Leben wichtig ist“ – Wertsetzungen ermitteln 129
Arbeitsblatt 18: Politische Hintergründe 130
Arbeitsblatt 19: Der „Sündenbock“ in der Bibel 132

Baustein 7: Der Roman in der Kritik – Rezeption, Einordnung und Wertung 133

7.1 Die Theorie des modernen Romans nach Karl Migner 133
7.2 „Medea. Stimmen“ in der Kritik 134
Arbeitsblatt 20: Karl Migner: Zur Theorie des modernen Romans 138
Arbeitsblatt 21: Volker Hage: Kein Mord, nirgends 139
Arbeitsblatt 22: Margaret Atwood: Zu Christa Wolfs „Medea“ 141

6. Zusatzmaterial 143

Z 1: Der Sündenbockmechanismus – Grundzüge der mimetischen Theorie nach René Girard 143
Z 2: Zum Begriff der Liebe und Geschlechterfrage im Werk Christa Wolfs 145
Z 3: Cornelia Geißler: Medea ist unschuldig (Rezension) 147
Z 4: Jens Balzer: Tobt nicht, rast nicht, flucht nicht (Rezension) 149
Z 5: Manfred Fuhrmann: Honecker heißt jetzt Aietes (Rezension) 151
Z 6: Klausurvorschläge und Facharbeiten 153
Z 7: Bewertungsbogen zum Klausurvorschlag 2 157
Z 8: Bewertungsbogen zum Klausurvorschlag 4 159
Z 9: Interview mit Christa Wolf 161
Z 10: Pier Paolo Pasolini: Medea. Überlegungen zum Einsatz des Films im Unterricht 163