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Soziale Risiken im frühen Kindesalter Grundlagen und frühe Interventionen
Soziale Risiken im frühen Kindesalter
Grundlagen und frühe Interventionen




Klaus Sarimski

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783801724177 (ISBN: 3-8017-2417-4)
172 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2013

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kinder in Armutslagen, Kinder jugendlicher Mütter, psychisch kranker, alkohol- oder drogenabhängigen Eltern wachsen in belasteten Lebenssituationen auf; ihre Betreuung stellt für professionelle Helfer eine besondere Herausforderung dar. Dieses Buch beschreibt zunächst die Auswirkungen der sozialen Belastungen auf die Entwicklung der frühen Eltern-Kind-Beziehungen und auf die kognitive, sprachliche sowie sozial-emotionale Entwicklung der Kinder unter Einbezug aktueller Forschungsergebnisse. Zudem wird auf Risiken für eine Kindeswohlgefährdung eingegangen. In weiteren Kapiteln stellt der Band internationale und nationale Präventions- und Interventionskonzepte für Kinder in sozial belastenden Lebenssituationen vor. Auf der Basis empirischer Forschungsergebnisse zu diesen Programmen werden Rückschlüsse gezogen, welche Hilfen miteinander kombiniert werden müssen, um die Resilienz von Kindern aus hoch belasteten Familien zu stärken und zu einem günstigen Entwicklungsverlauf beizutragen. Ein abschließendes Kapitel beschreibt die Schlüsselelemente einer »guten Praxis« in Einrichtungen der frühen Bildung, der frühen Hilfen und interdisziplinären sowie sonderpädagogischen Frühförderstellen und macht Vorschläge für eine verbesserte Koordination von Präventions- und Interventionsmaßnahmen. Der Band liefert Mitarbeitern in diesen Einrichtungen somit wertvolle Hilfen für Ihre Arbeit mit Kindern in sozial belasteten Lebenssituationen und ihren Eltern.
Rezension
Lehrkräfte kennen die Problematik aus dem schulischen Alltag in hinreichender Weise: Kinder aus armen Verhältnissen und/oder (psychisch-)kranker oder drogenabhängiger Mütter bzw. Eltern. Die zentrale Fragestellung dieses Buchs lautet deshalb: Wie kann die Resilienz von Kindern aus hoch belasteten Familien gestärkt werden und zu einem günstigen Entwicklungsverlauf beigetragen werden? Dazu beschreibt die Darstellung in den ersten sechs Kapiteln zunächst den Befund, bezogen auf die spezifische Problematik (vgl. Inhaltsverzeichnis). Dann wird in Kap. 7 auf daraus resultierende mögliche Kindeswohl-Gefährdungen eingegangen. Die weiteren Kapitel 8-10 befassen sich mit (inter)nationalen Erfahrungen zur Prävention und Intervention, so dass abschließend "Schlüsselelemente für eine erfolgreiche Praxis" (Kap. 10) skizziert werden können.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Soziale Risiken und Resilienzförderung 9

2 Kinder in Armutslagen 14

2.1 Armut in Deutschland 14
2.2 Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung 16
2.3 Zusammenhangsmuster 19
2.4 Lebenslagen und Risiken bei Kindern mit Migrationshintergrund 21

3 Kinder jugendlicher Mütter 25

3.1 Lebenssituation 25
3.2 Frühes Erziehungs- und Beziehungsverhalten 27
3.3 Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung 29

4 Kinder psychisch kranker Mütter 30

4.1 Prävalenzen und Risikofaktoren 31
4.2 Erziehungs- und Beziehungsverhalten 32
4.3 Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung 34
4.4 Biologische und soziale Wechselwirkungen 37

5 Kinder alkoholabhängiger Eltern 39

5.1 Lebenssituation 39
5.2 Eltern-Kind-Beziehungen 40
5.3 Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung 42
5.4 Fetale Alkoholembryopathie bzw. Fetales Alkoholsyndrom 47

6 Kinder drogenabhängiger Eltern 50

6.1 Lebenssituation 51
6.2 Erziehungs- und Beziehungsverhalten 52
6.3 Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung 56

7 Gefährdungen des Kindeswohls 66

7.1 Häufigkeit und Risikobedingungen von Kindes Wohlgefährdung 66
7.2 Folgen für die kindliche Entwicklung 69
7.3 Screening und Hilfeangebote 71

8 Internationale Erfahrungen zur Prävention und Intervention 76

8.1 Eltern- und kindbezogene Programme für sozial benachteiligte Kinder in den USA 76
8.2 Beziehungsorientierte Interventionen 83
8.3 Kompensatorische Wirkung früher Bildung in Kindertagesstätten 87
8.4 Programme zur Prävention von Kindeswohlgefährdung 90
8.5 Interventionen bei jugendlichen Müttern 93
8.6 Mutter-Kind-Behandlung bei psychischer Erkrankung der Mutter 94
8.7 Interventionen für Mutter und Kind bei Alkohol- und Drogenabhängigkeit 97

9 Frühe Bildung und frühe Hilfen in Deutschland 103

9.1 Frühe Bildungsangebote 103
9.2 Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund 107
9.2.1 Sprachförderung 108
9.2.2 Entwicklungsförderung mit dem Opstapje-Programm 109
9.3 Modellprojekte „Frühe Hilfen" 111
9.3.1 STEEP-Programm 112
9.3.2 Pro Kind 113
9.3.3 Keiner fällt durchs Netz 115
9.3.4 Projekte mit Familienhebammen 117
9.4 Hilfen für Kinder mit psychisch erkrankten Eltern 119
9.5 Hilfen für Kinder mit suchtkranken Eltern 123

10 Schlüsselelemente für eine erfolgreiche Praxis 126

10.1 Entwicklung eines Arbeitsbündnisses durch motivierende Gesprächsführung 127
10.2 Unterstützung der Reflexions- und Mentalisierungsfähigkeit der Eltern 131
10.3 Unterstützung positiver Eltern-Kind-Interaktionen durch Videofeedback 137
10.4 Organisation und Koordination von Hilfen für Kinder und Eltern 142

Literatur 151
Stichwortregister 171