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Denn sie wissen nicht, was sie glauben Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann Eine Streitschrift
Denn sie wissen nicht, was sie glauben
Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann


Eine Streitschrift



Franz Buggle

Alibri Verlag Gunnar Schedel
EAN: 9783932710773 (ISBN: 3-932710-77-0)
450 Seiten, paperback, 13 x 20cm, 2004

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Brisanz des vorliegenden Buches liegt in der Bestreitung der weitgehend (gerade auch bei „progressiven" Christen) akzeptierten Prämisse heutiger Kirchen- und Christentumskritik, daß zwar die Kirche mangelhaft sein möge, die Bibel aber als ethisches Fundament unverzichtbar sei. Franz Buggle zeigt, daß der humanitäre Standard des biblischen Gottes hinter dem seiner allermeisten heutigen Anhänger weit zurückbleibt.



Seine Diagnose, daß die Bibel als unabdingbare Basis aller christlichen Religiosität gravierende ethisch-humanitäre und psychologische Defizite aufweist, belegt der Autor anhand zahlreicher Stellen aus den alt- und neutestamentarischen Schriften. Ausführlich setzt er sich mit den vielfältigen Rettungsversuchen renommierter theologischer und nichttheologischer Apologeten auseinander und weist ihnen intellektuelle Unredlichkeit im Umgang mit christlichen Glaubensvorstellungen nach.

Indem Franz Buggles Studie Gründe und Hintergründe dieses Reflexionsstopps benennt, greift sie weit über eine bloße Bibelkritik hinaus. Nach dem Urteil des bedeutenden Religions- und Ideologiekritikers Hans Albert leistet das Werk viel umfassender„eine ganz ausgezeichnete Analyse der aktuellen religiösen Situation." Der führende katholische Psychoanalytiker und Religionspsychologe Albert Görres nannte es„die beste Antitheologie, die ich gefunden habe"



„Man kann dem Buch Buggles eine äußerst wichtige Funktion in der religiösen Grundlagendiskussion nicht absprechen. Denn zum einen dürfte es kein deutsches Buch geben, das die Kritik am Christentum derart umfassend belegt, leicht verständlich und engagiert zum Ausdruck bringt und zum zweiten führt Buggle eine so offensive wie spannende Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen deutschen Geistesgrößen..."

Frankfurter Allgemeine Zeitung



„Noch nie ist dem progressiven Küng von einem anderen Progressiven öffentlich so viel intellektuelle Inkonsequenz nachgewiesen worden."

Spiegel Spezial Literatur
Rezension
"Dieses Buch stellt einen Tabu- und Kommentbruch dar: Es ist nicht nur ein achristliches, sondern in weiten Teilen ein bibel- und christentumskritisches Buch." Was der Autor in seiner Einleitung zum Buch schreibt, ist sicher noch schwach ausgedrückt. Ob Bibel, Kirche, Gott oder Jesus, er lässt kein Haar an vielem, was für andere liebgewonnene Lehren, Rituale und Glaubensvorstellungen bedeuten. Es ist eine persönliche Anfrage an den Glauben und vor allem an die Glaubenssicherheit eines Christen. Und trotzdem: Die engagierte und provozierende Auseinandersetzung mit den christlichen Fundamenten sollte ernst genommen und selbstkritisch hinterfragt werden.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Buggle stellt die Frage, ob jemand gleichzeitig auf dem Fundament der Bibel Christ sein & intellektuell redlich bleiben, konsequent denken, human handeln kann – und antwortet mit Nein. Der Psychologieprofessor belegt diese Einschätzung anhand einer Analyse biblischer Texte (auch des Neuen Testaments). Dabei weist er im “Buch der Bücher” nicht nur zahlreiche inhumane Stellen (Rechtfertigung von Völkermord und Gewalt gegen “Abweichler”, paulinischer Antijudaismus u.v.m.) nach, sondern setzt sich auch kritisch mit den Folgen biblischer Vorstellungen für die ethische Orientierung des Einzelnen auseinander (z.B. Kreuzestod Jesu als Erlösungstat; “ewige” Verdammnis; Willkürlichkeit göttlicher Gnade). Buggles Kritik richtet sich insbesondere auch gegen die Positionen zeitgenössischer “progressiver” Theologen (Küng) und christlicher Wissenschaftler (C.F. von Weizsäcker), die zwar die Kirche negativ bewerten, aber an der Bibel und den darin propagierten “christlichen Werte” festhalten.
Inhaltsverzeichnis
Der 11. September 2001 -
die unerwartet rasche Bestätigung einer Diagnose?
Vorbemerkungen zur überarbeiteten Neuauflage 17
Warum dieses Buch?36

I.
Der verdrängte Skandal: Die Bibel, Basis und letzte Instanz aller christlichen
Religiosität und Moral: ein gewalttätig-inhumanes Buch?

A. Die Bedeutung der Bibel als basale Quelle und letzte Instanz in religiösen und ethischen Fragen - und einige Probleme und Gefahren, die sich daraus ergeben53

B. Welche Modelle vermittelt die Bibel für den Umgang ethnischer Großgruppen miteinander?
Die Bejahung von Eroberungskriegen und Völkermord (Genozid) 64


a. Die fünf Bücher Mose 64
1. „Greift die Midianiter an und schlagt sie!":
Der biblische Gott hat Wohlgefallen an Eroberungs- und Vernichtungskriegen und ordnet sie an 64
2. „Er selbst vernichtet die Völker bei deinem Angriff: Der biblische Gott führt selbst Eroberungs- und Vernichtungskriege65
3. Der biblische Gott befiehlt ausdrücklich den Genozid, d.h. die mitleidlose Hinschlachtung von Kindern, Frauen, Greisen, Männern 66
b. Das Buch Jesaia: Die „heiligen Krieger" des biblischen Gottes, „seine hochgemuten, jauchzenden Helden", „zerschmettern Kinder vor den Augen" ihrer Eltern 72
c. Die Psalmen 75
1. Die besondere kirchliche Hochschätzung der Psalmen, insbesondere als Quelle von Gebetstexten75
2. Das große Ausmaß an Gewalt- und Rachebedürfnis, verbunden mit egozentrischer Selbstgerechtigkeit, das sich in den Psalmen äußert 75
3. Enthusiastische Bejahung der Gewalt gegen ethnische
Feinde und des (Vernichtungs-)Krieges 76
d. Das Neue Testament: „Versammelt euch zum großen Mahl Gottes! Freßt Fleisch von Freien und Sklaven, von Großen und Kleinen!"79

C. Die biblische lieblose, haßerfüllte Abwertung Andersund Nichtgläubiger 82

a. „Ihr sollt ihre Altäre niederreißen und ihre Steinmale zerschlagen":
Aufforderung zur gewalttätigen Intoleranz gegenüber andersgläubigen Menschen im Alten Testament 82
b. Intoleranz und Abwertung von Andersgläubigen und (Wunsch-) Phantasien über ihre Bestrafung und Vernichtung im Neuen Testament 83
c. Kirchengeschichtliche Folgen: Diskriminierung bis zur physischen Vernichtung der jeweiligen „Ketzer" und Andersgläubigen 88
d. Mögliche Einflüsse auf Einstellungen und Verhalten einflußreicher Politiker und ihrer Wähler90

D. „Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen": Gewalttätigkeit gegen normabweichende, „sündige" Menschen und deren äußerst inhumane Bestrafung auf Wunsch und Befehl des biblischen Gottes und seiner Frommen 93

a. Das Alte Testament94
1. Die fünf Bücher Mose94
(1) Die Interpretation menschlichen Leidens als von Gott verhängte Strafe. Die Aufforderung zur mitleidlosen Ausmerzung der „Bösen" 94
(2) Aufforderung des biblischen Gottes zu einer exzessiven Anwendung der Todesstrafe 95
(3) Exzessiv eifersüchtige Anordnung der Todesstrafe bis zur Hinschlachtung ganzer Stadtbevölkerungen wegen der Teilnahme an fremden Kulten. Aufforderung zur Denunziation und Tötung auch nächster Angehöriger 95
(4) Exzessive Anordnung der Todesstrafe für sexuelle Abweichungen97
(5) Anordnung der Todesstrafe gegen verhaltensschwierige Söhne98
(6) Aufforderung zur Hinrichtung wahrscheinlich geistesgestörter Menschen99
(7) Die extrem sadistisch-grausame Qualität der in den fünf Büchern Mose sich zeigenden Strafsucht des biblischen Gottes 99
2. Die Psalmen 102
(1) Das hohe inner- und außerkirchliche Ansehen des Psalters 102
(2) Wie die Psalmen wirklich sind: ein in weiten Teilen und in einem selten sonst zu findenden Ausmaß von primitiv unkontrollierten Haßgefühlen, Rachebedürfiiissen und Selbstgerechtigkeit bestimmter Text 103
3. Das Buch Jesaia: Ein Gott, der weder „mit Witwen und Waisen Erbarmen hat" und dessen Gewand mit dem Blut der „Geschlachteten" bespritzt ist 111
4. Erstes Resümee: Der archaisch-inhumane Umgang mit normabweichendem „sündigem" Verhalten in den Kernbüchern des Alten Testamentes und seine Bedeutung für
die Bewertung biblisch begründeter Religiosität 116
b. Das Neue Testament 118
1. Die unlösbare Legierung von humanen mit gewalttätiggrausamen Einstellungsmomenten gegenüber abweichendem oder „sündigem" Verhalten 118
2. Die Lehre des Jesus der synoptischen Evangelien von den ewigen Höllenstrafen. Seine häufig übersehene Neigung zu einer undifferenzierten Leistungsethik und entsprechend gewalttätigen Bestrafungspraktiken 120
3. Die Legierung von Liebesgebot und exzessiv inhumanen Strafphantasien und -drohungen in den Briefen des Apostels Paulus 134
4. Entsprechungen in den nichtpaulinischen Apostelbriefen 139
5. „Und er wird mit Feuer und Schwefel gequält vor den Augen der heiligen Engel und des Lammes":
Die Offenbarung des Johannes, neutestamentlicher Gipfelpunkt der in der biblisch-christlichen Religion enthaltenen sadistisch-inhumanen Aspekte 140
c. Resümee: Das biblische Modell, normabweichendes
Verhalten zu „bewältigen" 148

E. Die archaisch-inhumanen Implikationen der zentralen neutestamentlich-christlichen Lehre vom Kreuzestod Jesu als Erlösungstat und Sühneopfer151

a. Die Faszination des biblischen Gottes und seiner Anhänger für (vergossenes) Blut 151
b. „Ohne daß Blut vergossen wird, gibt es keine Vergebung": Die neutestamentliche Interpretation des Kreuzestodes Jesu als Sühneopfer setzt das alttestamentarische archaisch-inhumane Gottesbild voraus 153
c. Zu modernen theologischen Versuchen, den Skandal des Kreuzestodes Jesu und seiner biblischen Interpretation als Sühne- und Erlösungsopfer auch gegenüber einem fortgeschrittenen humaneren ethischen Standard akzeptierbar erscheinen zu lassen 157

F. Die absolute Willkür des biblischen Gottes und die Forderung nach bedingungsloser und rechtloser Unterwerfung des zum Guten aus eigener Kraft unfähigen, die ewige Verdammnis verdienenden Menschen unter die völlig frei-ungebundene Gnade Gottes 169

G. Biblische Einstellungen gegenüber diskriminierten gesellschaftlichen Teilgruppen174


a. Das biblische (Leit-) Bild der Frau als Quelle und Rechtfertigungsgrund von Diskriminierung und Verfolgung 174
b. Das große Gewicht des Teufels- und Dämonenglaubens beim Jesus der Evangelien und seine verhängnisvolle Funktion bei der Diskriminierung und Verfolgung von Geisteskranken, Häretikern, Atheisten und Juden 180
c. Die biblische Bejahung der Sklavenhaltung200

H. Weitere, hier bislang nicht berücksichtigte kritische Aspekte der biblischen Botschaft ....205

I. Erstes Fazit: Die biblische Legierung von ethisch positiven und negativen Zügen, archaisch grausamer Gewalttätigkeit und Forderungen nach Nächstenliebe ..208

II. Zu Versuchen, den biblisch-christlichen Gottesglauben mit dem modernen Weltbild und humanistischaufgeklärter Ethik in Einklang zu bringen,
dargestellt am Beispiel Existiert Gott? und Christ sein von Hans Küng

A. Zur Wahl der Küngschen Hauptwerke Existiert Gott?und Christ sein219

a. Von der Anhänglichkeit an alte Weltanschauungen, auch wenn sie klar Vernunft und Erfahrung widersprechen 219
b. Warum in der folgenden Auseinandersetzung Existiert Gott? und Christ sein von Hans Küng exemplarisch herangezogen werden sollen221
c- Thematischer Überblick über die im folgenden geführte
Auseinandersetzung mit der Küngschen Apologetik223

B. Die selektive, verfälschend-idealisierende Darstellung der Bibel durch Küng und seine Versuche, eine auch heute noch akzeptierbare Interpretation des Kreuzestodes Jesu zu finden 225

a. Der selektiv-verfälschende Umgang Küngs mit biblischen Aussagen225
b. Die Interpretation des Kreuzestodes Jesu durch Küng 231
c. Weitere Abwehrstrategien: Die bloße Nennung von Problemen soll ihre Lösung vortäuschen. Uminterpretation problematischer Handlungen und Eigenschaften des biblischen Gottes in ihr Gegenteil 235
d. Zur Unterscheidung der biblischen „Botschaft" von naturwissenschaftlichen und historischen
biblischen Aussagen 237
e. Die Bibel: Gottes Wort und letztverbindliches Leitbild christlichen Glaubens und Handelns?238
f. Zusammenfassung 244

C. Die apologetische Unterscheidung Küngs zwischen dem partiell verderbten historisch-institutionalisierten und dem „eigentlichen" oder „wahren" Christentum .. 247

D. Vereinbarkeit aufgeklärt-wissenschaftlicher Weltsicht mit einem Bekenntnis zu Christentum und Kirche? Küngs „praktische" Lösung des Theodizeeproblems .... 255

E. Christlicher Gottesglaube oder Atheismus: Die verfälschende Darstellung einer Alternative271


a. Die Diskriminierung atheistischer Einstellungen:
Eine sehr alte biblisch-christliche Tradition 271
b. Verdrängung von Religiosität oder nicht viel eher von Religionskritik?272
c. Zu Küngs Auseinandersetzung mit einigen „klassischen" Atheisten: Ludwig Feuerbach, Karl Marx,
Sigmund Freud273
d. Ein Patt zwischen biblisch-christlichem Gottesglauben
und Atheismus ? 278
e. Ist der biblisch-christliche Gottesglaube achristlichen
und atheistischen Positionen überlegen? 284

F. Resümee290

III. Die religiöse Szene im deutschen Raum

A. Die Ausgangslage: Eine „unmögliche" religiöse Situation293

B. Die Rahmenbedingungen 297


a. Das geringe Ausmaß an
„metaphysischer Zivilcourage"297
b. „Niemand darf aus seiner Zugehörigkeit oder Nicht-zugehörigkeit zu einem Bekenntnisse oder einer Weltanschauung ein Nachteil erwachsen":
Ein Wintermärchen? 298
c. Die grundgesetzwidrige Verletzung der religiösen Neutralität des Staates und Vermischung staatlicher
und kirchlicher Bereiche301

C. Vier typische Reaktionsmuster deutscher Intellektueller und Hochschullehrer auf die dargestellte religiöse Situation303

a. Die Konsequenten: Dezidierte Christentumskritiker304
b. Die Dennoch-Gläubigen:
Dezidierte Christentumsbekenner304
1. Walter Jens: Warum ich Christ bin305
2. Heinz Zahrnt: Warum ich glaube313
(1) Wie man als deutscher Intellektueller trotz allem
weiterhin auf die Bibel bauen kann 313
(2) Die Theodizeefrage, eine Frage, „die weder beantwortbar
ist noch unbeantwortet bleiben darf" 321
3. Carl-Friedrich v. Weizsäcker: Garant kirchlich-christlicher Gläubigkeit?325
(1) „ Wer weiß, daß 2x2 = 4 ist, kann zwar schweigen, aber
er kann nicht ehrlich zugeben, es könnte auch 5 sein" 325
(2) C. F. v. Weizsäckers unkritisch verehrende Einstellung
zur Bibel 327
(3) Carl Friedrich v. Weizsäcker als Prototyp des gebildetinformierten, aber in religiösen Dingen inkonsequentwidersprüchlich denkenden deutschen Wissenschaftlers
und Intellektuellen 336
(4) Der Versuch, das Ethos der Wahrhaftigkeit und intellektuellen Redlichkeit durch das Ethos der Mitmenschlichkeit und des politischen und sozialen Engagements zu kompensieren 339
4. Im Grenzbereich: Hoimar v. Ditfurth oder der Versuch, modernes (natur)wissenschaftliches Weltbild und biblischchristliche Religiosität zu versöhnen 341
(1) Wie unterschiedlich konsequent und kritisch dieselben Personen auf dem Gebiet der Religion und anderen
Lebens- und Wissensbereichen argumentieren können 341
(2) Überwindung der unredlichen Spaltung zwischen biblischchristlicher Religiosität und modernem wissenschaftlichem Weltbild? 344
(3) Die unkritische Verwischung vernunfiüber- und -unterschreitender, allgemein „religiöser" und spezifisch christlicher Aussagen 345
(4) Die spezifische Unsensibilität für Widersprüche in religiösen Fragen und forcierte Versuche der Harmonisierung von biblisch-christlicher Religiosität und modernem Reflexionshorizont, dargestellt am Beispiel des Theodizeeproblems 347
(5) Die bereichsspezifische unkritische Einstellung zu Küngs Werken und dessen apologetischer Unterscheidung von Botschaft und Einkleidung 351
(6) Die „Mythologisierung" biblisch-christlicher Aussagen als weiterer Versuch, die unhaltbare Situation der biblisch-christlichen Religiosität doch noch zu retten 352
(7) Die Entdifferenzierung tatsächlich hochdifferenter Sachverhalte 355
(8) Hoimar v. Ditfurth als Verkörperung des auf hohem Niveau in religiösen Fragen gespalten-inkonsequenten deutschen (Natur-) Wissenschaftlers und Intellektuellen 357
c. Agnostiker oder Leute, die auch zu Dingen schweigen,
über die man reden kann 359
d. Das graue Heer der „Lauen" und „Mitläufer" 361
1. Man „ißt, was auf den Tisch kommt":
Komment statt Argument361
2. Verwaschenes Denken und Kult der Undeutlichkeit 364
3. Zu wünschen: Eine Haltung jenseits von fanatischem Bekennertum und feiger Undeutlichkeit366

D. Die Rolle der Humanwissenschaften oder wie „das Aufklärungspotential der Wissenschaft weginterpretiert oder heruntergespielt" wird 369

a. Psychologie: Trotz anerkannt hoher Relevanz Vermeidung und Tabuisierung religiöser Themen
in Forschung und Theoriebildung370
b. Soziologie: Zum ebenfalls auffälligen, wenn auch weniger extremen Forschungs- und Theoriedefizit
in der deutschen Religionssoziologie 377
c. Erziehungswissenschaft und Pädagogik, oder zu welchem Ausmaß an skandalösen Erziehungsinhalten deutsche Erziehungswissenschaftler und professionelle Pädagogen schweigen, sofern sie von den etablierten Kirchen ausgehen379
1. Religionspädagogische Untersuchungsstrategien: Tabuisierte Forschungsbereiche und Abspaltung humaner, aber abstrakter Programmatik von konkreten inhumanen Inhalten 379
2. Die archaische Inhumanität der Religionsbücher, nach denen heute 35jährige und ältere unterrichtet wurden: Anleitungen zur Neurotisierung unmündiger Kinder
durch Induktion extremer Strafängste381
3. Ist die kirchliche Religionspädagogik heute nicht ganz anders? Die „Glattstellung" skandalöser biblischer Inhalte oder das Dilemma zwischen intellektueller Redlichkeit und Inhumanität 389

E. Resümee: Einige Gründe und Hintergründe der dargestellten Situation396

a. Desinformation und Infantilisierung des religiösen Wissensstandes 397
b. Prämien für Kirchlichkeit 399
c. Informations- und Medienpolitik der Kirchen400
d. Beeinflussung durch Assoziationstechniken statt argumentativer Begründung 401
e. Ein deutsches Wunder: Schaf frißt Wolf404
f. Neokonservativer „Reflexionsstopp" im Rahmen funktionalistischer Religionsauffassung und „poststrukturalistischer" Vernunftkritik 407
g. Anthropologisch-entwicklungsgeschichtliche Faktoren
und Unterwerfungstendenzen? 411
h. Folge: Verbreitete gesellschaftliche Unredlichkeit und
Heuchelei und oberflächlich-undeutliche Religiosität415

IV. Ein neues religiöses Paradigma?

A. Von Sinn und Notwendigkeit eines neuen religiösen Paradigmas und einer neuen Religionskritik 421

B. Vier Kriterien, denen jedes wirklich neue religiöse Paradigma genügen müßte, um auch für heutige aufgeklärt-wissende Menschen akzeptierbar zu sein 421

Anhang


Literatur430
Personen- und Werkregister 440
Über den Autor446