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Mut zur Macht Starke Schulen brauchen starke Lehrer Pädagogischer Leitfaden zur Ausübung von Macht im pädagogischen Kontext
Mut zur Macht
Starke Schulen brauchen starke Lehrer


Pädagogischer Leitfaden zur Ausübung von Macht im pädagogischen Kontext

Vera Frey, Stephan König

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783896769862 (ISBN: 3-89676-986-3)
158 Seiten, paperback, 15 x 22cm, 2005

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das steigende Stör- und Gewaltpotenzial an unseren Schulen erschweren zunehmend einen „guten Unterricht". Die Störer werden dabei durch eine mächtige Lobby, bestehend aus erziehungsunfähigen und anmaßenden Eltern, reform-pädagogisch orientierten Kollegen, inkompetenten Politikern und opportunistischen Medien mittelbar oder unmittelbar geschützt. Die nachhaltige Eindämmung der Störungen ist für leistungsorientierte Lehrer scheinbar nicht möglich. Viele finden sich mit dieser Erkenntnis resignierend ab. Sie reagieren aus Machtlosigkeit mit innerer Kündigung oder sogar Burnout. Doch diese Reaktion muss nicht zwangsläufig sein. Im Gegenteil, es gibt eine einfache und praktikable Methodik, um dies zu verhindern. Sie wird im Ratgeber „Mut zur Macht" praxisnah erläutert.

Das Autorenteam dokumentiert schlüssig den unauflösbaren Zusammenhang zwischen „Erziehung und Erziehungsmacht" sowie „Führung und Führungsmacht". Es folgert zwingend: Der Einsatz von Macht im pädagogischen Kontext ist unabdingbar zur Erfüllung der Aufgaben des Erziehens und Lehrens. Der Lehrer besitzt diese Macht gegenüber Schülern, Eltern, dem Kollegium und der Schulleitung qua Kompetenz, Auftrag und Schulgesetz. Die Autoren erläutern die Wege, mit denen der notwendige „Mut zum Machtbewusstsein" entwickelt wird. Letzterer ist die notwendige Voraussetzung für eine effektive „Machtausübung" durch den Lehrer.

Das Autorenteam erklärt praxisnah die wirksamen Methoden und Taktiken des Lehrers zur Herstellung eines ungestörten Lernklimas während des Unterrichts. Es analysiert die Machtspiele der Eltern und Kollegen und beschreibt gleichzeitig effektive Reaktionstaktiken des Lehrers. Eine Vielzahl authentischer Beispiele aus dem Schulalltag illustriert die vorgeschlagenen Handlungstechniken. Die Autoren beschreiben weiterhin die Taktiken eines effektiven Zeit- und Energiespar-Managements als wichtige Grundlagen für ein ressourcenschonendes Arbeiten des Lehrers. Ferner skizzieren sie präventive Maßnahmen zur Minimierung des Störpotenzials.

Mit dem Ratgeber „Mut zur Macht" wendet sich das Autorenteam sowohl an den angehenden als auch an den berufserfahrene Lehrer. Es hilft ihm, den Idealismus für seinen Beruf zu bewahren oder ihn wiederzufinden. Der Lehrer erhält eine zielführende Orientierung in einem reformpädagogisch geprägten Schulalltag, der zudem durch eine zunehmende Elternmacht kontraproduktiv beeinflusst wird. Mit dem Einsatz von Macht schützt der Lehrer die leistungswillige Mehrheit seiner Schüler vor Störern und gleichzeitig sich selbst vor Resignation, innerer Kündigung und Burnout.



Die Autoren

Vera Frey ist diplomierte Schulpädagogin und aktiv im Schuldienst tätig.

Stephan König ist diplomierter Physiker und arbeitet nach einer erfolgreichen Karriere in der Industrie als selbstständiger Unternehmensberater.
Rezension
In der Beliebtheitsskala stehen sie auf den hintersten Plätzen: die Lehrerinnen und Lehrer. Dabei werden sie von vielen eher bedauert als bewundert angesichts der Lehr- und Lernvoraussetzungen in deutschen Schulen. Von Ausgebranntsein ist viel die Rede und so mancher Lehrer sucht nach Überlebensstrategien, um den Schulalltag gut zu überstehen. Das vorliegende Buch liefert einen interessanten und bedenkenswerten Blickwinkel. Statt der Machtlosigkeit sollen Lehrer einen Mut zur Macht entwickeln. Nach Ansicht der Autoren ist der Einsatz von Macht im pädagogischen Kontext notwendig, um die anfallenden Arbeiten gesund und effektiv zu erfüllen. Es hat vor allem einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die störenden Elemente im Unterricht. Diese Ausübung von Macht - dabei ist Macht nicht als negative und unterdrückende Form zu verstehen - setzt ganz neue Energien frei und wirkt sich positiv auf das Schulklima aus. Eine sehr interessante Lektüre, die für manchen Lehrer ganz neue pädagogische und persönliche Sichtweisen bringen könnte.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort XI
1. Einführung 1

2. Macht im pädagogischen Kontext 10
2.1 Grundlagen zum Machtbegriff 10
2.1.1 Übersicht 10
2.1.2 Wirkungsdimensionen der Macht 12
2.1.3 Machtanalytik 14
2.2 Machtstrukturanalyse 14
2.2.1 Strukturmodell ..Schülerwelt" - „Erwachsenenwelf 14
2.2.2 Machtbeziehungen in der Schülerwelt 16
2.2.2.1 Übersicht 16
2.2.2.2 Lehrermacht gegenüber Schüler und Klasse 16
2.2.2.3 Erziehungsmacht gegenüber Schüler und Klasse 16
2.2.2.4 Schülermacht gegenüber Lehrern und Mitschülern 17
2.2.2.5 Klassenmacht gegenüber Lehrern und Schule 17
2.2.2.6 Elternmacht gegenüber Kindern 17
2.2.3 Machtbeziehungen in der Erwachsenenwelt 18
2.2.3.1 Übersicht 18
2.2.3.2 Führungsmacht des Lehrers gegenüber seinen Stakeholdern 18
2.2.3.3 Gruppenmacht des Kollegiums gegenüber dem Lehrer 19
2.2.3.4 Elternmacht gegenüber Eltern-Stakeholdern 19
2.2.3.5 Führungsmacht der Schulleitung gegenüber ihren Stakeholdern 20
2.3 Machtausübung im pädagogischen Kontext 21

3. Mut zum Machtbewusstsein 23
3.1 Übersicht 23
3.2 Selbstkonzept 23
3.3 Selbstbewusstsein 24
3.3.1 Grundlagen 24
3.3.2 Lernen Sie „Nein" zu sagen! 25
3.3.3 Lernen Sie konsequent zu handeln! 26
3.3.4 Lernen Sie Forderungen an diejenigen zu stellen, die an Sie Forderungen stellen! 27
3.3.5 Lernen Sie Ihre Macht kennen und zu nutzen! 27
3.4 Selbstbild des Lehrers 28
3.4.1 Einführung 28
3.4.2 Wissen um die Interdependenz zwischen
Persönlichkeitsdimensionen und Kompetenzkanon 29
3.4.3 Wissen um die Risiken des Lehrer-Schülerverhältnisses 32
3.4.4 Wissen um die Divergenz in Erziehungsfragen 33
3.4.5 Wissen um die Risiken des Lehrer-Elternverhältnisses 35
3.4.6 Wissen um die Erziehungs- und Führungsstile 37

4. Operative Machtausübung 40
4.1 Übersicht 40
4.2 Operative Machtausübung in der Schülerwelt 40
4.2.1 Einführung 40
4.2.2 Klassen-Edukations-Programm 41
4.2.2.1 Übersicht 41
4.2.2.2 Gute Unterrichtsführung 42
4.2.2.3 Gute Klassenführung 45
4.2.3 Double-Out-Programm 48
4.2.3.1 Definition 48
4.2.3.2 Time-Out- Prozess 49
4.2.3.3 Störfalldokumentation 52
4.2.3.4 Squeeze-Out-Prozess 55
4.3 Operative Machtausübung in der Erwachsenenwelt 63
4.3.1 Prinzipien des Führungsverhaltens des Lehrers 63
4.3.2 Informationsverhalten des Lehrers 65
4.3.3 Führung der Eltern 66
4.3.4 Führung des Klassenelternbeirates 67
4.3.5 Führung der Kollegen und des Kollegiums 68
4.3.6 Führung der Schulleitung 69

5. Taktiken der Machtausübung 70
5.1 Übersicht 70
5.2 Die eigene Einstellung reflektieren 73
5.2.1 Sie sind Pädagoge und nicht Familien-oder Erziehungstherapeut! 73
5.2.2 Führen Sie die Eltern! 74
5.2.3 Führen Sie Ihre Kollegen und die Schulleitung! 77
5.2.4 Bleiben Sie selbstbewusst und gelassen! 78
5.2.5 Das Schulgesetz ist das Regelwerk des Spiels! 79
5.2.6 Reflektieren Sie die eigenen Wertvorstellungen! 79
5.2.7 Erkennen Sie Spiele, wenn sie gespielt werden! 80
5.3 Das eigene Image bewusst aufbauen und pflegen 81
5.4 Eigene Taktiken gut vorbereiten 84
5.4.1 Die eigene Machtposition und die des Gegners wahrnehmen 84
5.4.2 Eine lückenlose Störfalldokumentation führen 88
5.4.3 Den Zeitfaktor einkalkulieren 89
5.4.4 Die potenziellen Koalitionspartner erkennen und einbinden 90
5.4.5 Bewusst auf das eigene Image achten 91
5.4.6 Die richtige Taktik wählen 92
5.5 Taktiken in der Schülerwelt 93
5.5.1 Taktiken der Schüler in der Schülerwelt 93
5.5.2 Taktiken des Lehrers in der Schülerwelt 101
5.5.2.1 Übersicht 101
5.5.2.2 Taktiken des Double-Out-Programms 102
5.6 Taktiken in der Erwachsenenwelt 104
5.6.1 Taktiken der Stakeholder des Lehrers in der Erwachsenenwelt 104
5.6.1.1 Übersicht 104
5.6.1.2 Taktiken der Eltern von Störern 105
5.6.1.4 Taktiken der Kollegen 109
5.6.1.4 Taktiken des Schulleiters 110
5.6.2 Taktiken des Lehrers in der Erwachsenenwelt 112
5.6.2.1 Übersicht 112
5.6.2.2 Taktiken in der Lehrer-Eltern-Beziehung 113
5.6.2.3 Taktiken in der Lehrer-Kollegen-Beziehung 126
5.6.2.4 Taktiken in der Lchrer-Schullciter-Beziehung 131

6. Zeit- und Energiemanagement 134
6.1 Einführung 134
6.2 Struktur des Zeit-und Energiehaushaltes 134
6.2.1 Struktur des Zeithaushal'es 134
6.2.2 Struktur des Energiehaushaltes 135
6.3 Taktiken des Zeitmanagements 135
6.3.1 Budgetierung des Zeithaushaltes 135
6.3.1.1 Budgetierung der Gesamtzeit 135
6.3.1.2 Budgetierung der Klassenzeit 136
6.3.1.3 Budgetierung der Lehrerzeit 136
6.3.1.4 Budgetierung der Regenerationszeit 136
6.3.1.5 Budgetierung der Privatzeit 136
6.3.2 Zeitreserven vorsehen 137
6.3.3 Optimierung der Lehrerzeit 137
6.3.4 Zeitvorteile durch Zeitgeiz gewinnen 139
6.4 Taktiken des Energiemanagements 143
6.4.1 Regelung des Energiehaushaltes 143
6.4.2 Energiereserven vorsehen 144
6.4.3 Minimierung der Einsatzintensität während der Klassenzeit 145
6.4.4 Optimierung der Einsatzintensität während der Lehrerzeit 146

7. Präventionsmethoden 148
7.1 Einführung 148
7.2 Image der Schule 148
7.3 Aufnahmegespräch des Schulleiters 150
7.4 Informationsgespräch am „Tag der offenen Tür" 151
7.5 Kollegenkontakt zu Lieferantenschulen 151
8. Schlussbemerkung 153
9. Quellen- und Literaturverzeichnis 155