lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Die Philosophie der Renaissance Das 15. Jahrhundert
Die Philosophie der Renaissance
Das 15. Jahrhundert




Eckhard Kessler

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406576416 (ISBN: 3-406-57641-9)
270 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, 2008

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Philosophie der Renaissance hatte von ihren Vorgängern keinen bereiteten Boden geerbt, kein Fundament, auf dem ein neues philosophisches System sich hätte errichten lassen; allein gelassen in einer von allen Seiten verdunkelten Welt, mußte sie tastend versuchen, neue Sicherheiten, die häufig nicht mehr als Provisorien sein konnten, zu finden. Da ihr die Affirmation versagt war, mußte sie lernen, mit Hypothesen zu leben: dies machte sie allerdings zwangsläufig zugleich offen für neue Erfahrungen und Denkansätze, für Wagnis und Experiment.



Die Philosophie der Renaissance hatte von ihren Vorgängern keinen bereiteten Boden geerbt, kein Fundament, auf dem ein neues philosophisches System sich hätte errichten lassen; allein gelassen in einer von allen Seiten verdunkelten Welt, mußte sie tastend versuchen, neue Sicherheiten, die häufig nicht mehr als Provisorien sein konnten, zu finden. Da ihr die Affirmation versagt war, mußte sie lernen, mit Hypothesen zu leben: dies machte sie allerdings zwangsläufig zugleich offen für neue Erfahrungen und Denkansätze, für Wagnis und Experiment.

Der Begriff der Renaissance als Bezeichnung für die Zeit von etwa 1350 bis 1650 stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die geistigen Strömungen dieser Jahrhunderte und ihre Begründer einte das Bewußtsein, am Beginn einer gegenüber dem Mittelalter neuen Epoche zu stehen. Das Buch stellt die maßgebenden philosophischen Schulen der Renaissance in ihren wichtigsten Vertretern vor: den italienischen Humanismus - unter anderen Francesco Petrarca, Leon Battista Alberti, Lorenzo Valla, Angelo Poliziano und Niccolö Machiavelli; den Florentiner Neuplatonismus - unter anderen Marsilio Ficino und die beiden Pico della Mirandola; schließlich den Paduaner Aristotelismus - von Biagio_ Pelacani bis zu Nicoletto Vernia undj dessen Schüler Agostino Nifo und Pietro Pomponazzi. Gemeinsam ist ihnen allen, sich auf die in der unmittelbaren Erfahrung des menschlichen Lebens gegebenen Probleme zu konzentrieren und davon ausgehend eine inhaltliche Erneuerung der Philosophie anzustreben.



Eckhard Keßler ist em. Professor für Geistesgeschichte und Philosophie der Renaissance an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Rezension
In der Regel wird die Renaissane zunächst als Epoche der Kunst wahrgenommen: Diese italienisch-europäische Epoche von ca. 1350 bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts als der Wiedererweckung des klassischen Altertums und des Wiederaufblühens der Künste war, ist und bleibt die wichtigste Epoche der Kunst; hier scheinen die vollendeten Kunstwerke entstanden zu sein von genialen Meistern wie Leonardo da Vinci, Michelangelo oder Raffael. Die Renaissance aber ist mehr als nur eine Epoche der Kunstgeschichte. Wollen wir unsere eigene Zeit verstehen, müssen wir die Umwälzungen kennen, die sich in der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit vollziehen. Herausragende Ereignisse dieser Zeit sind die Umgestaltung des ptolemäischen Weltbildes, die Revitalisierung platonischen Gedankenguts, die Reformation im Glauben, die Rolle der Humanisten bei der Reform von Gesellschaft und Kirche sowie die vielfältigen Strömungen im Bereich der Literatur und Kunst sowie der Philosophie, auf die der hier anzuzeigende Band abhebt. Humanismus (u.a. Francesco Petrarca, Leon Battista Alberti, Niccolò Machiavelli), Neuplatonismus (u.a. Pico della Mirandola) und Aristotelismus (u.a. Pietro Pomponazzi)spielen dabei gleichermaßen eine bedeutsame Rolle: Gemeinsam ist ihnen allen, sich auf die in der unmittelbaren Erfahrung des menschlichen Lebens gegebenen Probleme zu konzentrieren und davon ausgehend eine inhaltliche Erneuerung der Philosophie anzustreben.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Von Petrarca bis Macchiavelli
Die führenden Vertreter der geistigen Strömungen der Renaissance einte das Bewußtsein, am Beginn einer gegenüber dem Mittelalter neuen Epoche zu stehen. Das Buch, von einem der besten Kenner dieser Epoche verfaßt, stellt die ausschlaggebenden philosophischen Schulen der Renaissance mit ihren wichtigsten Vertretern vor:
Den italienischen Humanismus mit Francesco Petrarca, Leon Battista Alberti, Angelo Poliziano und Niccholò Macchiavelli; den Florentiner Neuplatonismus mit Marsilio Ficino und Pico della Mirandola; den Aristotelismus mit Paolo Veneto und Agostino Nifo sowie schließlich die alexandrinisch-naturalistische Schule des Pietro Pomponazzi. Gemeinsam ist ihnen allen, sich auf die in der unmittelbaren Erfahrung des menschlichen Lebens gegebenen Probleme zu konzentrieren und davon ausgehend eine inhaltliche Erneuerung der Philosophie anzustreben.

[Prof. Dr.] Eckhard Keßler ist em. Professor für Geistesgeschichte und Philosophie der Renaissance an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Inhaltsverzeichnis
I. EINLEITUNG 7

II. DER ITALIENISCHE HUMANISMUS BIS ZUM ENDE DES 15. JAHRHUNDERTS 17

1. Die Philosophie des Humanismus 17
2. Die Begründer des Humanismus 19
a) Francesco Petrarca 19
b) Coluccio Salutati 26
3. Der Florentiner Bürgerhumanismus 31
a) Die Definition der ethischen Frage: Leonardo Bruni und Poggio Bracciolini 32
b) Die Blüte des Florentiner Bürgerhumanismus: Giannozzo Manetti, Matteo Palmieri, Leon Battista Alberti 36
c) Der Ausgang des Florentiner Bürgerhumanismus: Cristoforo Landino, Angela Poliziano, Niccolò Machiavelli 50
4. Der italienische Humanismus außerhalb von Florenz 60
a) Venedig: Ermolao Barbara 66
b) Pavia: Epikureismus und Lorenzo Valla 69
c) Rom und die Römische Akademie 83
d) Neapel: Giovanni Pontano 87

III. DER FLORENTINER NEUPLATONISMUS 94

1. Der Platonismus der Humanisten 94
2. Georgios Gemistos Plethon 96
3. Marsilio Ficino 101
4. Giovanni Pico della Mirandola 114
5. Der Ausgang des Florentiner Neuplatonismus 124
a) Die Philosophie der Liebe 125
b) Prisca theologia und Philosophia perennis 131
c) Gianfrancesco Pico della Mirandola 135

IV. DER PADUANER ARISTOTELISMUS DES 15. JAHRHUNDERTS 139

1. Die aristotelische Tradition unter dem Einfluß des Humanismus 139
2. Biagio Pelacani da Parma 142
3. Paolo Veneto 146
4. Gaetano da Thiene 150
5. Nicoletto Vernia 153
6. Agostino Nifo und die averroistisch-simplicianische Schule 157
7. Pietro Pomponazzi und die alexandristisch-naturalistische Schule 171

V. ABSCHLUSS UND AUSBLICK 184

Anmerkungen 188
Personenregister 267